"Bernburger Lesenacht"

Für mich war es eine Premiere, die sich lohnte. Nie zuvor hatte ich live vor Publikum eine Lesung gehalten, und von der Resonanz war ich überwältigt. Auch dass meine Kollegin und Hauptorganisatorin Jette Jansen es nach einigen Startschwierigkeiten tatsächlich schaffte, die Bude vollzukriegen, hat mich schon beeindruckt.


Als wir tags zuvor die Lokalität für unsere Zwecke einrichteten und vorbereiteten, hofften wir, gegen Mittag damit fertig zu sein. Doch da warf uns das Schicksal noch mal einen Knüppel zwischen die Beine. Der Monitor weigerte sich, die Präsentation abzuspielen und es war trotz vorheriger Zusage kein Mikrofon vorhanden. Hilfe nahte schließlich durch den Koch, der sich mit den technischen Gegebenheiten etwas auskannte und den Bildschirm mittels einer Universalfernbedienung ans Laufen bekam. Ein Mitarbeiter der ansässigen Zeitung vermittelte schließlich ein Mikrofon mit Box.

 

Das Event selbst, an dem außer Jette und mir auch noch Andi Maas, Marc Wernerson und der Literaturcoach Hans Peter Roentgen ihre Texte zum Besten gaben, verlief dann schließlich ohne weitere Happenings. Der Zuspruch seitens des Publikums war großartig, und es wurden auch neue Kontakte geknüpft. Das konnten auch Jette Jansens Real Life Scenes nicht mehr ändern, die auf einige Zuschauer offenbar verstörender wirkten als die fiktiven Horrorgeschichten der anderen Autoren.


Insbesondere die humorvollen Einlagen von Hans Peter Roentgen verliehen der Veranstaltung eine besondere Würze, als er während der Eröffnungsstatements schon ankündigte, dass die "Herren der Nachhaltigkeit" niemanden mehr herausließen.


Das Bernburger Integrationscafé "Coffee to Stay", dem der Erlös der Eintrittsgelder zugute kam, konnte sich am Ende über eine stattliche Spende freuen, und die "Bernburger Lesenacht" wird, wie es derzeit aussieht, mit stets wechselndem Motto wohl zu einem festen Bestandteil der Bernburger Kulturlandschaft.

 

Diejenigen, die diesem Event nicht beiwohnen konnten, haben die Möglichkeit, sich hier die Aufzeichnung in voller Länge (abzüglich Pausen) anzusehen.