3D-Kunst

Er kennt Ihre Geheimnisse, Ihre Albträume und Ihre Zukunft. Susurro ist die finstere Version der von Jahrmärkten allseits bekannten Wahrsageautomaten. Doch er wird Ihnen keine Weissagung aus Gefälligkeit geben. Wenn Sie sich auf ihn einlassen, wird er Ihnen düstere, kryptische Mitteilungen aus der Dunkelheit zuflüstern, die Sie möglicherweise nicht hören oder wissen wollen. Ob er ein Lügner ist oder die Wahrheit spricht, müssen Sie selbst herausfinden. Aber ich bezweifle, dass er Ihnen etwas Gutes will.

Susurro ist ein Paradebeispiel für ein Artefakt, das neugierig macht, von dem man aber lieber die Finger lässt - ein verstörendes Utensil, das einem kranken Geist entsprang.

Dieses Buch entstand in Anlehnung an das Necronomicon Exmortis in seiner Version aus dem Film Tanz der Teufel. Diese Ausgabe beinhaltet jedoch keine Beschwörungsformeln, sondern ausschließlich leere Seiten, da es auf der Grundlage eines Notizbuches entstand.

Natürlich ist es jedem selbst überlassen, daraus sein eigenes Buch der Schatten zu gestalten oder es mit leckeren oder unapptitlichen Kochrezepten zu füllen. Letztendlich ist es nichts weiter als ein Kunstobjekt, lediglich zu dem Zweck hergestellt, einen netten Platz in einem Regal oder einer Vitrine zu finden. Aber man weiß ja nie ...

Bei meinen Seelengläsern handelt es sich um eine kleine, aber feine Bastelei, die als Dekorationsartikel verwendet werden kann. Im milchigen Glas selbst befindet sich ein LED-Teelicht, in dessen schummrigem, zitterndem Schein sich die Silhouette einer gefangenen Seele abzeichnet. Je nach Intensität des Flackerns scheint diese sich zu bewegen und "herauszuwollen". Das warme Licht erzeugt einen recht unheimlichen und mystischen Effekt, der ein wenig an Salzkristallleuchten erinnert.

Manchmal sind Dinge wie geschaffen dafür, sie in ihr Gegenteil zu verkehren. Die Macht der Farben zeigt sich dabei ganz deutlich.

In diesem Fall handelte es sich um eine weihnachtliche Engelsfigur, die im Laufe der Zeit einige Schäden genommen hatte. Der Lack bröselte an einigen Stellen schon ab, ein Stück des linken Flügels fehlte und ein Arm war zur Hälfte abgebrochen. Ein wenig Modelliermasse, etwas Draht und höllisch-finstere Farben waren schließlich alles, was nötig war, um diesen himmlischen Gesandten quasi zu einem Verfechter der Gegenseite zu machen.

Nach Fertigstellung glaubte ich von irgendwo weit unten ein triumphales Gelächter zu hören, während von weiter oben eine resignierende Stimme zu mir sprach: »Junge, du bist doch echt ein Arschloch!«